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Töne

Töne

Töne sind die grundlegenden Bausteine der Musik und entstehen durch die Schwingungen von Saiten, Luftsäulen oder anderen Klangkörpern. In der Musik bezeichnet der Begriff „Ton“ einen Klang mit einer definierten Frequenz, die als Tonhöhe wahrgenommen wird. Töne sind in verschiedenen Tonleitern und Skalen organisiert und bilden die Basis für Melodien, Harmonien und Rhythmen. Für Gitarristen ist das Verständnis von Tönen entscheidend, um Akkorde zu bilden, Skalen zu lernen und auf dem Griffbrett sicher zu navigieren.

Grundlagen der Töne:

  1. Frequenz und Tonhöhe:
    • Die Tonhöhe eines Tons wird durch seine Frequenz bestimmt, gemessen in Hertz (Hz). Je höher die Frequenz, desto höher ist der Ton. Beispielsweise hat der Ton „A“ über dem Kammerton eine Frequenz von 440 Hz (A4).
    • Auf der Gitarre werden die Töne durch das Verkürzen der Saitenlänge beim Greifen erzeugt. Je weiter der Finger am Griffbrett nach oben wandert, desto höher wird der Ton, da die schwingende Länge der Saite kürzer wird. Der Kammerton „A“ ist ein üblicher Bezugspunkt für das Stimmen der Gitarre.
  2. Notensystem und Oktaven:
    • In der westlichen Musik wird die Tonhöhe durch Noten in einem System aus 12 Halbtönen innerhalb einer Oktave beschrieben: C, C#, D, D#, E, F, F#, G, G#, A, A#, B. Diese Töne wiederholen sich in höheren oder tieferen Oktaven.
    • Auf der Gitarre ist das Griffbrett so strukturiert, dass jeder Bund eine Halbtöneschritte darstellt. Zum Beispiel, wenn eine Saite im 5. Bund auf „A“ gestimmt ist, erzeugt der nächste Bund ein „A#“, dann „B“ usw.
  3. Intervalle:
    • Ein Intervall ist der Abstand zwischen zwei Tönen und wird in der Musik oft in Halbton- oder Ganztonschritten gemessen. Zum Beispiel ist der Abstand zwischen C und D ein Ganzton (zwei Halbtöne), während der Abstand zwischen C und C# ein Halbton ist.
    • Gitarristen nutzen Intervalle, um Akkorde und Skalen zu verstehen und zu erstellen. Das Wissen über Intervalle hilft dabei, Akkordformen zu lernen und das Griffbrett in Bezug auf die relativen Positionen der Töne zu verstehen.

Verwendung von Tönen auf der Gitarre:

  1. Akkordbildung:
    • Akkorde entstehen, wenn mehrere Töne gleichzeitig gespielt werden, die harmonisch zueinander passen. Ein Dur-Dreiklang besteht beispielsweise aus dem Grundton, der großen Terz und der Quinte. Zum Beispiel besteht der C-Dur-Akkord aus den Tönen C, E und G.
    • Das Verständnis der Töne und ihrer Positionen auf dem Griffbrett ist entscheidend, um Akkorde zu erweitern, wie etwa Septakkorde, Add9-Akkorde oder sus4-Akkorde, die dem Spieler mehr Ausdrucksmöglichkeiten bieten.
  2. Melodien und Skalen:
    • Melodien werden durch das Abspielen von Tönen in einer bestimmten Reihenfolge erzeugt, die in einer Tonleiter organisiert sind. Gitarristen nutzen dieses Wissen, um Melodien zu komponieren, Solos zu spielen oder über Akkordfolgen zu improvisieren.
    • Das Verständnis der Tonverhältnisse auf dem Griffbrett ermöglicht es Gitarristen, Skalenmuster in verschiedenen Positionen zu spielen und ihre Melodien über das gesamte Griffbrett hinweg zu variieren. Dabei können sie verschiedene Noten kombinieren, um interessante und abwechslungsreiche Melodielinien zu entwickeln.
  3. Stimmen der Gitarre:
    • Das Stimmen der Gitarre basiert auf der korrekten Einstellung der Töne der Saiten. Jede Saite wird so gestimmt, dass sie eine bestimmte Frequenz erzeugt. Im Standard-Tuning sind die Töne der Saiten von der tiefsten zur höchsten E, A, D, G, B, E.
    • Gitarristen nutzen Stimmgeräte, Stimmgabeln oder andere Hilfsmittel, um sicherzustellen, dass ihre Saiten exakt die richtigen Töne erzeugen. Eine korrekt gestimmte Gitarre ist entscheidend, um harmonisch zu klingen und sauber über das gesamte Griffbrett zu spielen.

Die Rolle von Tönen in verschiedenen Musikstilen:

  1. Rock und Blues:
    • In Rock und Blues sind die Töne oft mit einem „bluesigen“ Ausdruck gespielt, was durch Techniken wie Bending (Hochziehen der Saiten) oder Vibrato erreicht wird. Diese Techniken verändern die Tonhöhe leicht, was dem Spiel eine lebendige und emotionale Qualität verleiht.
    • Die Blues-Tonleiter, die eine „Blue Note“ (verminderte Quinte) enthält, ist ein gutes Beispiel dafür, wie Töne verändert werden können, um einem Song einen charakteristischen Klang zu verleihen. Gitarristen wie B.B. King und Jimi Hendrix nutzen diese Töne, um ihren Solos und Riffs eine besondere Tiefe zu geben.
  2. Jazz:
    • Im Jazz spielen die Töne eine komplexe Rolle, da oft über anspruchsvolle Akkordstrukturen improvisiert wird. Jazz-Gitarristen nutzen häufig Skalen wie die dorische, lydische oder mixolydische Skala, um ihren Solos eine besondere Klangfarbe zu verleihen.
    • Töne, die in der Improvisation bewusst „außerhalb“ der zugrundeliegenden Akkordskala gespielt werden, können genutzt werden, um Spannung zu erzeugen und sich dann wieder „aufzulösen“. Diese harmonische Freiheit erlaubt es Jazz-Musikern, komplexe und unvorhersehbare melodische Linien zu schaffen.
  3. Metal:
    • In Metal ist das Verständnis der Töne wichtig, um kraftvolle Riffs und schnelle, technisch anspruchsvolle Solos zu kreieren. Viele Metal-Gitarristen verwenden die chromatische Skala oder die harmonische Moll-Tonleiter, um ihren Riffs eine düstere, aggressive Atmosphäre zu verleihen.
    • In diesem Genre wird oft mit Drop-Tunings gearbeitet, bei denen die tiefe E-Saite auf D oder C gestimmt wird, um tiefere Töne zu erzeugen und Powerchords einfacher spielen zu können. Diese tiefen Töne tragen zum wuchtigen Sound des Metals bei und verleihen den Songs mehr „Druck“.

Tipps zum Üben der Töne auf der Gitarre:

  1. Griffbrett-Mapping:
    • Um das Griffbrett besser zu verstehen, ist es hilfreich, alle Töne auf dem Griffbrett auswendig zu lernen. Ein guter Startpunkt ist, die Töne auf den Saiten E, A und D zu üben, da diese oft als Wurzeltöne für Akkorde und Skalen dienen.
    • Spielen Sie die Töne in verschiedenen Lagen und versuchen Sie, sie zu benennen. Dies hilft, sich auf dem Griffbrett sicherer zu bewegen und in jeder Tonart flexibel zu sein.
  2. Arbeiten mit Intervallen:
    • Üben Sie Intervalle, um die Abstände zwischen den Tönen zu verstehen. Beginnen Sie mit einfachen Intervallen wie der kleinen und großen Terz, der Quarte und der Quinte. Diese Kenntnisse helfen Ihnen, Akkorde zu erweitern und melodische Ideen auf dem Griffbrett umzusetzen.
    • Spielen Sie Intervalle in verschiedenen Lagen und über verschiedene Saiten hinweg, um ein besseres Gefühl dafür zu entwickeln, wie Töne zueinander stehen.
  3. Hörtraining:
    • Hörtraining ist wichtig, um ein besseres Verständnis für die Töne und ihre Klangbeziehungen zu entwickeln. Versuchen Sie, Intervalle, Akkorde und Skalen nach Gehör zu erkennen und nachzuspielen.
    • Durch regelmäßiges Hören und Nachspielen von Melodien und Akkordfolgen verbessern Sie nicht nur Ihre Ohren, sondern entwickeln auch eine tiefere Verbindung zu den Tönen und ihren klanglichen Eigenschaften.

Fazit:

Töne sind das Fundament jeder musikalischen Idee und der Schlüssel, um die Musik in ihrer Tiefe zu verstehen. Für Gitarristen ist das Wissen über Töne unerlässlich, um sich sicher auf dem Griffbrett zu bewegen, Melodien und Akkorde zu entwickeln und in verschiedenen musikalischen Stilen zu improvisieren. Egal, ob Sie sich mit den Grundlagen der Töne oder mit komplexeren musikalischen Konzepten wie Intervalle und Harmonien auseinandersetzen – die Auseinandersetzung mit den Tönen eröffnet Ihnen die Möglichkeit, Ihre musikalische Ausdruckskraft zu verfeinern und Ihre Ideen kreativ umzusetzen. Mit Übung und Geduld wird das Verständnis der Töne zu einem wertvollen Werkzeug, das Ihnen hilft, Ihre Musik auf ein höheres Niveau zu bringen.

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