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Grundton

Grundton

Der Grundton ist die Basis eines Akkords oder einer Tonleiter und gibt deren harmonische Grundlage an. Er ist der tiefste Ton eines Akkords und definiert die Tonhöhe, auf der der Akkord aufgebaut ist. Im Zusammenhang mit der Gitarre ist der Grundton entscheidend für das Verständnis von Akkorden, Tonleitern und der Struktur von Musikstücken, da er den Ausgangspunkt bildet, auf dem alle weiteren Töne aufgebaut sind.

Die Rolle des Grundtons in Akkorden und Tonleitern:

  1. Grundton als Fundament eines Akkords:
    • Der Grundton ist der Ton, von dem aus ein Akkord aufgebaut wird. In einem C-Dur-Akkord ist zum Beispiel der Grundton das C. Die restlichen Töne des Akkords (E und G) werden auf diesem C aufgebaut. Sie sind in bestimmten Intervallen (wie der Terz und der Quinte) vom Grundton entfernt, wodurch der typische Dur-Klang entsteht.
    • Der Grundton gibt dem Akkord seinen Namen und seine charakteristische Klangfarbe. Verschiebt sich der Grundton, ändert sich die Harmonie des Akkords. So wird aus einem C-Dur-Akkord beispielsweise ein D-Dur-Akkord, wenn der Grundton vom C zum D verschoben wird, und die übrigen Töne entsprechend angepasst werden.
  2. Grundton in Tonleitern:
    • Bei Tonleitern bildet der Grundton den ersten Ton, von dem aus die weiteren Töne der Skala aufgebaut werden. Zum Beispiel ist in der C-Dur-Tonleiter das C der Grundton. Von diesem Ton aus wird die Tonleiter nach oben (aufsteigend) oder unten (absteigend) gespielt, wobei die charakteristischen Intervalle der Skala beibehalten werden.
    • Das Verständnis des Grundtons hilft Gitarristen, sich auf dem Griffbrett zu orientieren und Skalen in verschiedenen Tonarten zu spielen. Wenn der Grundton verschoben wird, ändert sich die Tonart der Skala, aber die relative Abfolge der Intervalle bleibt gleich. So wird eine C-Dur-Skala in die G-Dur-Skala transponiert, wenn der Grundton auf G verschoben wird.
  3. Bezug zum Bass und zur Melodie:
    • In der Harmonielehre spielt der Grundton eine wichtige Rolle, da er oft die Bassnote eines Akkords ist und somit das harmonische Fundament eines Musikstücks bildet. In der Basslinie betont der Bassist häufig den Grundton, um die Harmonie zu stabilisieren und den Verlauf der Akkordwechsel zu unterstreichen.
    • Der Grundton kann auch in der Melodie eine wichtige Rolle spielen, da er häufig als stabiler Punkt empfunden wird, zu dem Melodien zurückkehren. In vielen Melodien kehrt die Musik immer wieder zum Grundton zurück, was ein Gefühl der Auflösung und Vollständigkeit erzeugt.

Das Finden des Grundtons auf der Gitarre:

  1. Grundton in offenen Akkorden:
    • Bei offenen Akkorden, die in den unteren Bünden gespielt werden, liegt der Grundton oft auf den tieferen Saiten (E, A oder D). Zum Beispiel liegt der Grundton eines E-Dur-Akkords auf der tiefen E-Saite, während der Grundton eines A-Dur-Akkords auf der A-Saite liegt.
    • Das Erkennen des Grundtons in offenen Akkorden hilft dabei, die Akkordstruktur besser zu verstehen und Akkorde schneller zu lernen, da man die Ausgangsnote jedes Akkords sofort identifizieren kann.
  2. Grundton in Barré-Griffen:
    • Bei Barré-Griffen, die über das gesamte Griffbrett verschoben werden können, ist es besonders wichtig, den Grundton zu kennen, da er bestimmt, welchen Akkord man gerade spielt. In einem E-basierten Barré-Griff (E-Dur- oder E-Moll-Form) liegt der Grundton auf der tiefen E-Saite. Verschiebt man diesen Griff in den 5. Bund, wird aus dem E-Dur-Akkord ein A-Dur-Akkord, da der Grundton nun auf der A-Position liegt.
    • Bei A-basierten Barré-Griffen (A-Dur- oder A-Moll-Form) liegt der Grundton auf der A-Saite. Das Verständnis dieser Grundtonpositionen ermöglicht es Gitarristen, schnell zwischen verschiedenen Akkorden in unterschiedlichen Tonarten zu wechseln.
  3. Grundton in Skalen und Improvisation:
    • Beim Üben von Skalen und Improvisation ist es hilfreich, die Position des Grundtons auf dem Griffbrett zu kennen. Dies ermöglicht es, sich innerhalb der Skalen sicher zu bewegen und gezielt Melodien und Phrasen um den Grundton herum zu entwickeln.
    • Das Spielen von Licks und Melodielinien, die zum Grundton zurückkehren, verleiht der Musik eine besondere Struktur und hilft, musikalische Ideen klarer zu formulieren. Der Grundton dient dabei als Anker, der dem Gitarristen Orientierung gibt und den Hörer in der Tonalität des Stücks hält.

Grundton und Harmonielehre:

  1. Akkordumkehrungen und Grundton:
    • In der Harmonielehre werden Akkordumkehrungen verwendet, bei denen der Grundton nicht der tiefste Ton des Akkords ist. Stattdessen kann die Terz oder die Quinte des Akkords die tiefste Note bilden, was den Klang des Akkords verändert, aber nicht seine harmonische Funktion.
    • Der Grundton bleibt jedoch der tonale Bezugspunkt des Akkords, auch wenn er nicht im Bass gespielt wird. Zum Beispiel ist ein C-Dur-Akkord in der ersten Umkehrung (mit der E-Note im Bass) immer noch ein C-Dur-Akkord, da C der Grundton bleibt.
  2. Tonika, Dominante und Subdominante:
    • Der Grundton spielt eine zentrale Rolle in den Funktionen von Akkorden innerhalb der Tonart, wie Tonika (I), Dominante (V) und Subdominante (IV). Diese drei Akkorde bilden die Grundlage der meisten harmonischen Progressionen und beziehen sich alle auf den Grundton der Tonart.
    • In der Tonart C-Dur ist C der Grundton der Tonika, G der Grundton der Dominante und F der Grundton der Subdominante. Das Verständnis dieser Beziehung hilft Gitarristen, harmonische Strukturen besser zu erkennen und Akkordfolgen in verschiedenen Songs zu analysieren.
  3. Modale Skalen und der Grundton:
    • In der modalen Musiktheorie wird der Grundton einer Skala verwendet, um den Charakter und die Stimmung der jeweiligen Mode zu definieren. Zum Beispiel erzeugt eine D-Dorische Skala, die auf dem Grundton D basiert, eine andere Klangfarbe als eine G-Dorische Skala, auch wenn beide die gleichen Noten enthalten.
    • Der Grundton bestimmt dabei den Ausgangspunkt der Skala und den harmonischen Kontext, in dem die Mode verwendet wird. Gitarristen, die modale Skalen spielen, nutzen den Grundton, um die Stimmung der Melodien zu steuern und in ihren Improvisationen gezielt verschiedene Klangfarben zu erzeugen.

Tipps zum Üben des Grundtonverständnisses:

  1. Tonleitern in allen Tonarten üben:
    • Das Üben von Dur- und Moll-Tonleitern in allen Tonarten hilft dabei, die Positionen der Grundtöne auf dem Griffbrett zu verstehen. Beginnen Sie mit dem Grundton und spielen Sie die gesamte Skala aufwärts und abwärts, um sich an die Abfolge der Töne zu gewöhnen.
    • Dieses Training hilft dabei, die Orientierung auf dem Griffbrett zu verbessern und sich in verschiedenen Tonarten sicherer zu bewegen, sei es beim Spielen von Akkorden oder bei der Improvisation.
  2. Akkorde und ihre Grundtöne benennen:
    • Üben Sie, bei jedem Akkord, den Sie spielen, den Grundton zu identifizieren. Dies schult das Bewusstsein für die harmonischen Strukturen und hilft, das Griffbrett besser zu verstehen.
    • Versuchen Sie, verschiedene Akkordformen (offene Akkorde, Barré-Griffe, erweiterte Akkorde) zu spielen und dabei immer den Grundton zu benennen. Dies fördert die schnelle Orientierung und erleichtert das Transponieren von Akkorden in andere Tonarten.
  3. Improvisation mit dem Grundton als Bezugspunkt:
    • Beim Improvisieren kann es hilfreich sein, den Grundton als Ausgangspunkt und Ziel für Melodielinien zu verwenden. Spielen Sie Phrasen und kehren Sie dabei immer wieder zum Grundton zurück, um ein Gefühl für dessen harmonische Stabilität zu entwickeln.
    • Diese Übung hilft, die Melodien harmonisch in die Tonart zu integrieren und gibt der Improvisation eine klare Struktur. Mit der Zeit wird es einfacher, sich auch von diesem festen Bezugspunkt zu lösen und freier zu spielen.

Fazit:

Der Grundton ist das Fundament der Musik und bildet die Basis für das Verständnis von Akkorden, Tonleitern und Melodien auf der Gitarre. Er verleiht Akkorden ihre Identität und gibt dem Musiker eine Orientierung auf dem Griffbrett. Das Wissen um den Grundton ist essenziell für das harmonische Verständnis und die Fähigkeit, sich in verschiedenen Tonarten sicher zu bewegen. Durch gezieltes Üben können Gitarristen ihr Verständnis für den Grundton vertiefen und ihre Musik auf eine festere, harmonisch fundierte Grundlage stellen. Ob beim Spielen von einfachen Akkorden oder beim Erschaffen komplexer musikalischer Strukturen – der Grundton bleibt immer der tonale Anker, der die Musik zusammenhält.

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