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Akkord

Ein Akkord besteht aus mindestens drei verschiedenen Tönen, die gleichzeitig oder nacheinander gespielt werden, und bildet die harmonische Grundlage in der Musik. Akkorde geben einem Song Struktur und Stimmung, und sie werden oft in bestimmten Progressionen verwendet, um einen harmonischen „Fluss“ zu erzeugen. Auf der Gitarre werden Akkorde durch bestimmte Griffmuster gespielt, bei denen verschiedene Saiten und Bünde gedrückt werden, um die gewünschten Töne zu erzeugen.

Grundlegende Akkordarten auf der Gitarre:

  1. Dur-Akkorde:
    • Dur-Akkorde, oft als „Major Chords“ bezeichnet, bestehen aus dem Grundton, der großen Terz und der Quinte. Diese Akkorde klingen hell und freudig und sind in vielen Musikstilen, von Pop über Rock bis hin zu Jazz, weit verbreitet.
    • Ein Beispiel für einen C-Dur-Akkord (C) ist: Grundton C, große Terz E und Quinte G. Auf der Gitarre wird dieser Akkord im ersten Bund mit dem bekannten offenen C-Dur-Griff gespielt.
  2. Moll-Akkorde:
    • Moll-Akkorde, auch „Minor Chords“ genannt, bestehen aus dem Grundton, der kleinen Terz und der Quinte. Sie klingen eher melancholisch oder traurig und werden häufig in Balladen, Blues und Jazz verwendet.
    • Ein Beispiel für einen A-Moll-Akkord (Am) ist: Grundton A, kleine Terz C und Quinte E. Auf der Gitarre wird dieser Akkord im offenen A-Moll-Griff gespielt.
  3. Dominantseptakkorde (7):
    • Dominantseptakkorde bestehen aus dem Grundton, der großen Terz, der Quinte und der kleinen Septime. Sie erzeugen eine Spannung, die zur Auflösung in einen anderen Akkord drängt, meist in den Grundakkord (Tonika).
    • Ein G7-Akkord zum Beispiel besteht aus den Tönen G, H, D und F. Auf der Gitarre wird dieser Akkord oft in der offenen Position oder als Barré-Akkord gespielt und findet häufig in Blues und Jazz Verwendung.
  4. Sus-Akkorde:
    • „Sus“ steht für „suspended“ und bezeichnet Akkorde, bei denen die Terz durch eine andere Note, meist die Quarte (Sus4) oder die Sekunde (Sus2), ersetzt wird. Dadurch erhält der Akkord einen offenen, schwebenden Klang.
    • Ein Dsus4-Akkord (D-Sus-4) besteht beispielsweise aus den Tönen D, G und A. Der Akkord hat eine unaufgelöste Spannung, die zur Auflösung in den normalen Dur- oder Moll-Akkord führt und wird oft in Pop und Rock verwendet.

Akkordfunktionen: Tonika, Dominante und Subdominante

Die Funktionen von Akkorden in einem harmonischen Kontext helfen dabei, die Bewegung und Richtung in der Musik zu definieren. In der Harmonielehre spricht man von den Hauptfunktionen Tonika, Dominante und Subdominante, die besonders in der klassischen Musik und im Jazz von großer Bedeutung sind:

  1. Tonika (I):
    • Die Tonika ist der Grundakkord und stellt das harmonische Zentrum einer Tonart dar. Sie erzeugt eine entspannte, stabile Wirkung und wirkt als „Heimat“ in einer Akkordprogression.
    • In C-Dur ist die Tonika der C-Dur-Akkord. Andere Akkorde in der Progression lösen sich oft zur Tonika auf, was einen harmonischen Abschluss vermittelt.
  2. Dominante (V):
    • Die Dominante ist der Akkord, der auf der fünften Stufe der Tonleiter basiert und in Dur oft als Dominantseptakkord (z. B. G7 in C-Dur) gespielt wird. Sie erzeugt eine Spannung, die nach einer Auflösung zur Tonika „verlangt“.
    • In C-Dur ist die Dominante G oder G7. Die Bewegung von der Dominante zur Tonika ist eine der stärksten harmonischen Fortschreitungen und wird oft am Ende einer Phrase verwendet, um einen Abschluss zu betonen.
  3. Subdominante (IV):
    • Die Subdominante ist der Akkord auf der vierten Stufe der Tonleiter und hat eine vermittelnde Funktion zwischen der Tonika und der Dominante. Sie bringt Bewegung in die Progression, ohne die starke Spannung der Dominante zu erzeugen.
    • In C-Dur ist die Subdominante der F-Dur-Akkord. In einer typischen Progression wird die Subdominante oft vor der Dominante gespielt, um eine sanfte harmonische Bewegung zu erzeugen.

Harmonielehre und Akkorderweiterungen:

Die Harmonielehre hilft, die Beziehungen zwischen Akkorden und ihre Anwendung in Musikstücken zu verstehen. Einige der wichtigsten Erweiterungen und Variationen von Akkorden sind:

  1. Septakkorde:
    • Septakkorde enthalten neben den drei Grundtönen (Grundton, Terz und Quinte) eine zusätzliche siebte Note. Diese Note kann eine kleine Septime (Dominantseptakkorde) oder eine große Septime (Dur-Septakkorde) sein.
    • Ein Beispiel für einen Cmaj7-Akkord (C-Dur-Septakkord) ist C, E, G und H. Die große Septime verleiht diesem Akkord einen weichen, modernen Klang und wird oft im Jazz verwendet.
  2. Sus-Akkorde:
    • Wie bereits beschrieben, ersetzen Sus-Akkorde die Terz durch eine Sekunde oder Quarte, was dem Akkord einen offenen, schwebenden Klang verleiht. Sie werden oft als Zwischenschritt verwendet, bevor sich ein Akkord zu seinem Grundakkord auflöst.
    • Sus-Akkorde eignen sich gut in Pop, Rock und Jazz, um eine zusätzliche harmonische Spannung zu erzeugen und geben einem Song mehr Dynamik und Tiefe.
  3. Erweiterte Akkorde (9, 11, 13):
    • Erweiterte Akkorde enthalten zusätzliche Töne, die auf der Tonleiter basieren, wie die None (9), die Undezime (11) oder die Tredezime (13). Diese Töne verleihen dem Akkord eine komplexere und reichere Klangstruktur.
    • Ein C9-Akkord zum Beispiel besteht aus C, E, G, H und D. Er wird oft im Jazz und Blues verwendet, um harmonische Farben und Spannung hinzuzufügen.

Beispiele für Akkordprogressionen mit Funktionen:

  1. I – IV – V – I (Tonika-Subdominante-Dominante-Tonika):
    • Diese Akkordfolge ist eine der grundlegendsten Progressionen in der Musik und wird in vielen Genres verwendet. In C-Dur wären das die Akkorde C (Tonika) – F (Subdominante) – G (Dominante) – C.
    • Diese Progression klingt harmonisch geschlossen und lässt sich leicht auf verschiedene Tonarten übertragen.
  2. ii – V – I:
    • Die ii–V–I-Progression ist besonders im Jazz beliebt und besteht aus einem Mollakkord auf der zweiten Stufe, der Dominante und der Tonika. In C-Dur wäre das Dm – G7 – C.
    • Diese Progression erzeugt eine starke, harmonische Bewegung zur Tonika und wird oft als „Schlusswendung“ in Jazz-Standards verwendet.

Tipps zum Üben von Akkorden und ihrer Funktionen:

  1. Akkorde in verschiedenen Positionen lernen:
    • Lernen Sie die grundlegenden Dur- und Moll-Akkorde sowie ihre erweiterten Varianten (7, 9, Sus) in verschiedenen Positionen auf dem Griffbrett. Das hilft, die Akkorde schneller zu finden und mehr klangliche Möglichkeiten zu entdecken.
    • Üben Sie Barré-Akkorde und offene Akkorde, um flexibel in unterschiedlichen Tonarten spielen zu können.
  2. Progressionen in verschiedenen Tonarten üben:
    • Üben Sie typische Akkordprogressionen wie I-IV-V und ii-V-I in verschiedenen Tonarten, um ein Gefühl für die harmonischen Beziehungen der Akkorde zu entwickeln.
    • Das Spielen von Progressionen in unterschiedlichen Lagen des Griffbretts hilft dabei, das Griffbrett besser zu verstehen und die Klangfarbe je nach Position zu variieren.
  3. Harmonische Analyse:
    • Analysieren Sie die Akkordprogressionen von Songs und versuchen Sie, die Funktionen der Akkorde zu erkennen. Das hilft, das Verständnis für die harmonische Struktur und die Wirkung der Akkorde zu vertiefen.
    • Versuchen Sie, bekannte Songs in ihre harmonischen Funktionen zu zerlegen und zu sehen, wie die Akkorde miteinander interagieren.

Fazit:

Akkorde und ihre Funktionen sind das Herzstück der Harmonielehre und bilden das Fundament für das Komponieren und Begleiten auf der Gitarre. Ein gutes Verständnis der verschiedenen Akkordtypen und ihrer harmonischen Beziehungen hilft Gitarristen, ihre Spielweise zu erweitern und ein intuitives Gespür für musikalische Strukturen zu entwickeln. Die Fähigkeit, Akkorde zu analysieren und ihre Rolle in einem Song zu verstehen, eröffnet Gitarristen neue kreative Möglichkeiten und erlaubt es ihnen, harmonisch abwechslungsreiche und ausdrucksstarke Musik zu spielen.

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